Unfall-Rekonstruktion und Spurensicherung
Unfall-Rekonstruktion
Verkehrsunfälle haben in der Regel straf-, insbesondere aber zivilrechtliche Konsequenzen. Im Nachhinein stellt sich immer die Frage nach der Unfallursache, dem Verursacher und gegebenenfalls dem jeweiligen Verursachungsbeitrag der Unfallbeteiligten.
Hierbei gilt: "Wer klagt bzw. Schadensersatzansprüche geltend macht, muss beweisen!"
Unfallbeteiligte, Polizei, Staatsanwaltschaft, Gerichte, Versicherungen und Rechtsanwälte haben ein fundamentales Interesse an der Aufklärung von Verkehrsunfällen.
Insoweit ist sowohl in Straf- als auch in Zivilverfahren zur Durchsetzung gerechtfertigter Schadenersatzansprüche gegenüber dem Unfallgegner bzw. dessen Versicherung und zur Abwehr ungerechtfertigter Schadenersatzansprüche des Unfallgegners, eine qualifizierte Spuren- und Beweissicherung zwingend erforderlich.
Wir haben uns mit hoher Fachkompetenz auf die Aufklärung von Verkehrsunfällen spezialisiert. Sie werden von uns mit modernster Messtechnik beweissichernd aufgenommen und nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen rekonstruiert. Hierdurch liefern wir den Unfallbeteiligten und Organen der Rechtspflege fundierte Grundlagen für eine objektive Rechtsfindung bzw. zur juristischen Klärung der Frage wer den Unfall verursacht hat bzw. mit welchem Verursachungsgrad der/die Unfallbeteiligte/n in den Unfall involviert waren.
Bei welchen Fragen können wir aufklärend helfen?
- Wie war der Bewegungsablauf der unfallbeteiligten Fahrzeuge / Personen bzw. Kontaktpartner vor und nach dem Anstoß?
- Welches Fahrzeug war in Bewegung, welches Fahrzeug hat gestanden?
- Wie schnell waren die Unfallbeteiligten?
- Lag die Unfallursache im Handlungsbereich des/der Unfallbeteiligten oder im Wirkungsbereich des Fahrzeuges (evtl. technische Mängel als Unfallursache)?
- War der Unfall vermeidbar?
- War an den Fahrzeugen Fahrlicht, Blinker etc. eingeschaltet?
- Waren die mutmaßlich unfallbeteiligten Fahrzeuge tatsächlich kollisionsbeteiligt?
- Passen Schäden und Kontaktpunkte zueinander (Kompatibilitätsprüfung)?
- Ist der geschilderte Unfallhergang nachvollziehbar (Plausibiliätsprüfung)?
- War der Anstoß wahrnehmbar?
- Passen die Verletzungen der Fahrzeuginsassen zum Energieaustausch (HWS-Problematik etc.)?
Aufgrund unserer langjährigen Erfahrungen und unsere hohe Fachkompetenz werden wir regional und überregional für die Erstellung von Unfallanalysen in Anspruch genommen.
Da eine Unfallrekonstruktion von der Qualität der Anknüpfungstatsachen (Unfallspuren) abhängig ist, sollten Sie mit uns möglichst zeitnah zum Unfall (Beweissicherung) Kontakt aufnehmen.
Spurensicherung
Die Spuren- und Beweissicherung nach einem Verkehrsunfall dient als Grundlage für die weitere verkehrstechnische Beurteilung des Unfallherganges (Unfallrekonstruktion).
Somit hängt die Aufklärbarkeit und fundierte rechtliche Würdigung eines Unfallherganges in der Regel entscheidend von der Qualität der Spuren- und Beweissicherung am Unfallort ab. Es gibt Verkehrsunfälle mit nahezu unüberschaubar vielen Spuren und demgegenüber Unfallereignisse mit sehr wenig Spuren.
Die Problematik liegt zum Einen darin, eine Auswahl der relevanten Unfallspuren zu treffen und zum Anderen überhaupt Spuren zu finden.
Der Spurenumfang ist in der Regel von der Intensität des Unfallgeschehens und darüber hinaus auch von dem Unfalltyp abhängig.
Dementsprechend ist es auch erforderlich, in Abhängigkeit vom Unfalltyp die Spurensicherung durchzuführen. Dies setzt voraus, dass der Spurensichernde diese unfalltypspezifischen Spuren erkennt und sich bereits bei der Spurensicherung an der Unfallstelle im Wesentlichen über den Unfallablauf im Klaren ist.
D. h., für die Durchführung einer sachgerechten Spurensicherung sind Kenntnisse zum Unfallablauf und über die Entstehung von Spuren erforderlich. Insofern bieten wir unsere Dienste auch unmittelbar am Unfallort an.
Somit benötigt ein qualifizierter Sachverständiger für die Spurensicherung immer auch Sachverstand zum Unfallhergang.
Sollte kein qualifizierter Sachverständiger vor Ort sein, empfehlen wir Fotos von den Endpositionen der Fahrzeuge und des Unfallortes mit eventuellen Spuren auf der Fahrbahn zu fertigen (Denken Sie an Ihr Handy, das evtl. über eine Fotofunktion verfügt).
Ansprechpartner
Erstberatung kostenlos!
Sprechen Sie uns an:
Gundolf Himbert
von der IHK Saarland öffentlich bestellt und vereidigt für Straßenverkehrsunfälle sowie Schäden und Bewertung
Sachverständiger für Verkehrsmesstechnik
vom BVSK* anerkannter Sachverständiger
Weitere Informationen zur fachkompetenten Spuren- und Beweissicherung finden Sie hier:
Unfallanalytik an der HTW saar
Unfallanalytik hautnah erleben
HTW-Studiengang Fahrzeugtechnik beim Praxistag der HMS-SachverständigenUnfallrekonstruktion, Plausibilitäts- und Kompatibilitätserklärungen, Vermeidbarkeitsbetrachtungen sowie die Beweissicherung nach einem Unfall gehören neben einer Vielzahl an weiteren Aufgaben zum Alltag eines Kfz-Sachverständigen.
Im Rahmen der Wahlpflichtfach-Vorlesung Grundlagen der Unfallanalyse haben die Studierenden der Fahrzeugtechnik an der htw saar die Möglichkeit, allerhand über die Tätigkeiten eines Kfz-Sachverständigen zu erfahren – sowohl theoretisch als auch praktisch.
So nahmen die Studierenden Im Juli 2019 am Praxistag der HMS-Sachverständigen in Saarwellingen/Schwarzenholz teil und konnten vor Ort ihre in der Vorlesung gewonnen Kenntnisse an vielen praktischen Beispielen verinnerlichen.
Von der Nachstellung eines Heckaufpralls über den klassischen Parkrempler bis hin zum Vorfahrtsunfall und der Mehrfachkollision: Die Mitarbeiter der HMS – Sachverständigen setzten alle Hebel in Bewegung, um den Studierenden möglichst viele Szenarien zu liefern, wie es tagtäglich auf den deutschen Straßen aussehen kann. Neben den zahlreichen Crashszenarien konnten die Studierenden das Vorgehen eines Sachverständigen an einer Unfallstelle nicht nur beobachten, sondern auch aktiv daran teilhaben, wie die Beweise nach einem Unfall gesichert und dokumentiert werden.
Darüber hinaus konnten die in der Theorie erlernten Grundlagen durch die Praxis zusätzlich untermauert werden. So erlangten die Studierenden durch diesen Praxistag ein besseres Gefühl für die Geschwindigkeiten und die daraus resultierenden Schadensbilder. Außerdem wurden verschiedene Fragestellungen intensiv behandelt: zum Beispiel woran man anhand der Spuren schon vor Ort erkennen kann, welcher der Kontrahenten vermutlich der Unfallverursacher ist.
Wie wichtig die Sicherung der Beweise für den Unfallgeschädigten ist und wie man selbst als Laie am besten die Unfallschäden nach einem Unfall dokumentiert, wenn man einmal selbst in einen Unfall verwickelt ist, wurde uns ans Herz gelegt. Denn Kfz-Sachverständige werden von Geschädigten oftmals nicht direkt zur Unfallstelle gerufen, sondern erst später eingeschaltet, wenn die Unfallschäden schon einige Wochen alt sind.
Für uns, die Studierenden der Fahrzeugtechnik ist klar, der Berufsalltag eines Sachverständigen ist abwechslungsreich und hat allerhand spannende Inhalte zu bieten, denn jeder einzelne Unfall ist individuell. Wir möchten uns recht herzlich bei den HMS-Sachverständigen für ihre Bemühungen und Kompetenzen bedanken und können allen anderen Fahrzeugtechnik-Studierenden, das Wahlpflichtfach Grundlagen der Unfallanalyse nur weiterempfehlen.